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Wiesbadener
Tageblatt vom 8. Juli 2009 Netzwerk seit 118 JahrenVERBINDUNG:
Die „Alten Herren" des Coburger Convents halten Erinnerung an
Studentendasein lebendig Von Thorsten Glesmer WIESBADEN.
Seit nunmehr 118 Jahren treffen sich die in Wiesbaden beheimateten Mitglieder
des Coburger Convents, eines Dachverbandes von mehr als 100
Studentenverbindungen, regelmäßig im Rahmen der VACC (Vereinigung Alter
Herren im Coburger Convent). Dabei stehen die Geselligkeit und Diskussion
über gesellschaftliche Belange ebenso auf der Tagesordnung wie das Engagement
für die Verbindungen und die gegenseitige Unterstützung in Beruf und Studium. „Die
Anfänge unserer Zusammenkünfte“, so der langjährige VACCIer Günter
Kießling, „sind auf das Jahr 1891 zu datieren. Damals haben sich die
ortsansässigen Landsmannschafter zu einem Stammtisch zusammengefunden, da sie
sich mit Gleichgesinnten treffen und der Pflege der studentischen Sitten
widmen wollten.“ „Deshalb
setzen sich die Mitglieder der VACC am Anfang des Jahres zusammen und
erarbeiten ein Programm, das aus traditionellen Elementen und aktuellen
Themen, die alle Altersgruppen ansprechen sollen, besteht“, ergänzt
Jürgen Vetter, der Vorsitzende. „Darum ist kein Jahresprogramm wie das
andere, aber dennoch spannend, aktuell und interessant“, meint
Wolfhorst Wehr, ehemaliger Verbandsgeschäftsführer. Ein fester Punkt im
Programm der VACC ist der Stammtisch, der jeden Freitag im Paulaner am Kureck
stattfindet. Dort findet man eine Runde vor, deren Teilnehmer an ihren
Studentenbändern um die Brust zu erkennen sind. „Meistens sind wir so
um die fünfzehn Verbandsbrüder, vom Rechtsanwalt über den Arzt bis hin zum
Unternehmensberater, die sich hier für ein paar Stunden zusammenfinden, um
über Gott und die Welt zu reden“, charakterisiert Jürgen Vetter die
allwöchentliche Runde. Daneben
findet jährlich eine Vielzahl von Veranstaltungen statt, im Mai ein Ausflug
nach Seligenstadt, im August die traditionelle Schifffahrt auf dem Rhein und
im September ein Wanderwochenende. „Derartige Aktivitäten mit den
Familien der Mitglieder haben bei uns eine lange Tradition. Unsere Vorgänger
führten die erste Bootstour auf dem Rhein bereits 1896 durch“, erklärt
das langjährige Mitglied Hans-Helmut Theobald. „Zu diesen Aktivitäten
sind auch die Aktiven, das heißt die studierenden Mitglieder der
Studentenverbindungen des Coburger Convents, eingeladen. Auf diese Weise
entsteht ein langfristiges Netzwerk von Kontakten, von dem jeder profitieren
kann“ meint Theobald weiter. Beim Wiesbadener VACC-Stammtisch tauschen die
„Alten Herren" regelmäßig Meinungen und Anekdoten aus. Foto: wita/Uwe,Stotz So
selbstverständlich wie das Engagement für die eigene Vereinigung, ist auch
der Einsatz für den Coburger Convent, dem alle Mitglieder der VACC Wiesbaden
angehören. Daher versteht es sich von selbst, dass die Pfingsttagung in
Coburg oder das Zwingenbergfest, das an die Gründung des Verbandes erinnert,
stets Teilnehmer aus Wiesbaden findet. Auch
mit gleichartigen Vereinigungen in der Nachbarschaft, wie beispielsweise der
VACC Mainz, herrscht ein reger Austausch und gegenseitige Besuche sind an der
Tagesordnung. „Das gilt aber nicht nur für Mainz“, ergänzt Kai-Michael
Schramm, „sondern für alle größeren Orte in Deutschland. Überall gibt
es eine VACC, zu der man ohne Voranmeldung gehen kann. So kann man schnell
neue Kontakte knüpfen.“ Im
Rhein-Main-Gebiet engagiert sich die VACC Wiesbaden für die gemeinsamen
Belange des Studentenverbindungswesens seit Mitte der 1950er Jahre.
„Der CDA, das ist der Convent Deutscher Akademikerverbände, wurde in
Wiesbaden nach dem Zweiten Weltkrieg von uns mitbegründet", so
Abteilungspräsident a.D. Tilo Hardt. „Er soll den Zusammenhalt und die
Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akademikerverbänden
erleichtert“, schließt er an. Auf
die Frage, was die VACC besonders und einzigartig macht, sind sich alle
Mitglieder schnell einig. “Wir sind ein fester Freundeskreis in Wiesbaden,
der quer durch die Altergruppen gemeinsame Interessen pflegt. Ihrer
akademischen Herkunft gemäß bilden dabei die Entwicklung der Hochschulen, des
Studentenlebens und die Pflege der verbindungsstudentischen Traditionen
besondere Schwerpunkte. Doch dabei schwelgen wir nicht nur in Erinnerungen,
sondern engagieren uns aktiv für die positive Weiterentwicklung des
Bildungswesens", so Jürgen Vetter. Daneben interessieren sich die
VACC-Mitglieder auch für das soziale und politische Geschehen in Wiesbaden
und der Region, wie im Gespräch am Stammtisch, bei dem eine freundschaftliche
Atmosphäre herrscht, schnell deutlich wird. Text übernommen aus dem Wiesbadener Tagblatt. |